Pflanzenlexikon

„Es grünt so grün wenn Spaniens Blüten blühen“ heißt es im bekannten Duett in My Fair Lady. Wirkliche Leidenschaft in Sachen Natur spürt man aber angesichts zig-tausender blühender Heilpflanzen in der badischen Rheinebene auf Terra Medica. Bleibt die Frage; „Was grünt denn da eigentlich so grün?“  Unser alphabetisch sortiertes Heilpflanzenlexikon gibt Auskunft:

 

Stephanskraut


© Foto: H. Zell

Delphinium staphisagria –  Stephanskraut

Familie: Hahnenfußgewächse (wiss.: Ranunculaceae)

Volkstümliche Namen: 

Stefanskörner, Mittelmeer-Rittersporn, Stephanskorn, Giftiger Rittersporn, Scharfer Rittersporn, Rattenpfeffer, Läusepfeffer, Kräusesamen

Erstmals taucht die Pflanze in der Heilmittelbeschreibung „Materia Medica“ des griechischen Arztes Pedanios Dioskurides auf, der im 1. Jh. n. Chr. als römischer Militärarzt praktizierte. Er schätzte die Salbe als Mittel gegen Hautjucken, Krätze und Läuse. Der Name leitet sich ab vom griechischen staphis = getrocknete Weinbeere und agrios =  wild. Sprachforscher vermuten, dass hinter dem Gattungsnamen Delphinium die Ähnlichkeit der Blüte mit einem Delphin steckt.

So sieht es aus:

Die Staude erreicht mit zottig behaarten Stängeln bis zu 120 Zentimetern. Die lang gestielten Blätter sind handförmig fünf- bis siebenlappig und sitzen wechselständig, die blauvioletten Blüten bilden von Juni bis August eine vielblütige Traube. Das obere Hüllblatt hat an seinem Ende einen Sporn, der vom Aussehen an einen Delphin erinnert.

Da wächst es:

Die Pflanze wächst im Mittelmeergebiet, den Kanarischen Inseln, Nordafrika und Westasien bis in 800 Metern Höhe, ebenso in Deutschland in Ziergärten. Es mag schattige, trockene, steinige Hänge. 

Seine Wirkstoffe:

Diterpenalkaloide, vor allem Delphinin, Delphisin, Staphisagroin sowie ätherisches Öl.

Sein Geheimnis:

Im Mittelalter wurden die Samen mit weiteren Zutaten vermengt und zur Betäubung von Fischen beim Fischfang als Köder verwendet.

Die Bedeutung von Delphinium staphisagria in der Homöopathie:

Leitsymptome: Staphisagria-Menschen sind oft missgelaunt, gereizt, meiden Kontakte, sind hochgradig seelisch empfindsam. Wenn sie sich aufregen, zittern sie vor Wut, sind oft sprachlos.

Hier hilft das homöopathische Arzneimittel: Staphisagria wird eingesetzt bei niedrigem Blutdruck, bei Hautausschlägen, bei Bauchkrämpfen nach Demütigungen oder Mobbing, auch bei stechenden Schmerzen und steifen Gelenken.

So hilft es in der Pflanzenheilkunde: Bei Reizblase, als schonendes Entwässerungsmittel.

Die Bedeutung von Delphinium staphisagria in der Phytotherapie:

Früher wurden die getrockneten Samen traditionell als schmerzstillendes und krampflösendes Mittel sowie als schonendes Entwässerungsmittel genutzt.