Pflanzenlexikon
„Es grünt so grün wenn Spaniens Blüten blühen“ heißt es im bekannten Duett in My Fair Lady. Wirkliche Leidenschaft in Sachen Natur spürt man aber angesichts zig-tausender blühender Heilpflanzen in der badischen Rheinebene auf Terra Medica. Bleibt die Frage; „Was grünt denn da eigentlich so grün?“ Unser alphabetisch sortiertes Heilpflanzenlexikon gibt Auskunft:
Drosera rotundifolia – Rundblättriger Sonnentau
Familie: Sonnentaugewächse (wiss.: Droseraceae)
Volkstümliche Namen:
Himmelstau, Immertau oder Marienträne
Um ihn zu entdecken, muss man sehr genau hinschauen. Der Sonnentau ist so klein und unscheinbar, dass seine Fangblätter erst in nächster Nähe auffallen. Genau das wird vielen Insekten zum Verhängnis. Denn Drosera ist ein Fleischfresser. Sein griechische Name droseros = mit Tau versehen, bezieht sich auf sein klebriges Sekret, das Mücken oder Fliegen festhält. Das lateinische rotundifolia bedeutet rundblättrig.
So sieht er aus:
Sein schwach ausgeprägtes Wurzelsystem reicht nur wenige Zentimeter tief. Aus der Winterknospe erscheinen kurz gestielte rundliche Blätter und bilden am Boden eine Blattrosette. Auf der Blattoberfläche befinden sich rund 200 haarfeine Tentakel, die klebriges Sekret ausscheiden. Im Hochsommer erscheinen dünne, zehn bis 20 Zentimeter hohe Blütenstängel, mit kleinen, weißen Blüten.
Da wächst er:
Sonnentau bevorzugt sonnige Standorte auf nassen, nährstoffarmen und kalkfreien Böden in Mooren und Feuchtgebieten.
Seine Wirkstoffe:
Flavonoide, Schleimstoffe, Plumbagin, Ramentaceon und Droseron.
Sein Geheimnis:
Die Vorstellung, es gäbe fleischfressende Pflanzen, galt zur Zeit des schwedischen Naturforschers Carl von Linné (1707 bis 1778) noch als Gotteslästerung. Erst Charles Darwin (1809 bis 1882) konnte dies durch langjährige Studien am Sonnentau 1876 in seinem Werk „Insectenfressende Pflanzen“ widerlegen.
Die Bedeutung von Drosera rotundifolia in der Homöopathie:
Leitsymptome: Schmerz in der Brust, die vor allem nachts bei krampfartigen Hustenanfällen auftreten. Sie können mit einem Gefühl des Erbrechens oder Erstickens einhergehen.
Hier hilft das homöopathische Arzneimittel: Drosera verschafft Linderung bei Reizhusten, Entzündungen oder Erkrankungen der Atemwege wie Reizhusten.
So hilft er in der Pflanzenheilkunde: Bei Krampf-und Reizhusten, Asthma.
Die Bedeutung von Drosera rotundifolia in der Phytotherapie:
Die Droge wird bei Krampf- und Reizhusten eingesetzt. Traditionell findet es als Krampfmittel und bei allgemeinen Verdauungsstörungen wie Völlegefühl Anwendung.