Pflanzenlexikon
„Es grünt so grün wenn Spaniens Blüten blühen“ heißt es im bekannten Duett in My Fair Lady. Wirkliche Leidenschaft in Sachen Natur spürt man aber angesichts zig-tausender blühender Heilpflanzen in der badischen Rheinebene auf Terra Medica. Bleibt die Frage; „Was grünt denn da eigentlich so grün?“ Unser alphabetisch sortiertes Heilpflanzenlexikon gibt Auskunft:
Rumex crispus – Krauser Ampfer
Familie: Knöterichgewächse (wiss.: Polygonaceae)
Sein lateinischer Name (lat.: Rumex = Ampfer, crispus = kraus) leitet sich von den kraus gewellten Blättern ab, das niederländische und schwedische Wort Ampfer kennzeichnet seinen sauren, scharfen, leicht bitteren Geschmack.
So sieht er aus:
Rumex crispus ist mehrjährig, wird bis zu 1 Meter hoch und wurzelt bis zu 3 Meter tief. Die Grundblätter sind bis zu 40 Zentimeter groß länglich bis länglich–lanzettlich, die Stängelblätter sind etwas schmaler, fast lederartig und haben einen welligen, krausen Rand. Der aufrechte Stängel ist kantig gefurcht. Die Blüten sind klein und unscheinbar.
Da wächst er:
Rumex crispus ist eine konkurrenzstarke Art, die in Gebieten mit gemäßigtem Klima weltweit verbreitet ist. Er wächst auf nassen Wiesen, an Gräben, Gewässerufern und Äckern, er mag lehmigen, nähstoffreichen, verdichteten Boden.
Seine Wirkstoffe:
Anthrapoide, Naphtalenderivate, Qoxalate und freie Oxalsäure, Vitamin C. Im Gegensatz zum eng verwandten Sauerampfer sollte er wegen seiner leichten Giftigkeit nicht als Salat gegessen werden.
Sein Geheimnis:
Bei den Zuni-Indianern in Neumexiko gilt ein Aufguss mit Krausem Ampfer als exzellentes Heilmittel gegen Fußpilz. Das Rezept: Etwa 30 Gramm Rumex mit 0,5 Liter Wasser überbrühen, 5 Minuten ziehen lassen, 5x am Tag auftragen.
Die Bedeutung von Rumex crispus in der Homöopathie:
Leitsymptome: Die Patienten müssen sich ständig räuspern. Oft plagt sie ein trockener, kitzelnder Husten, der aus der Tiefe der Bronchien kommt. Es können auch juckende Hauterkrankungen auftreten.
Hier hilft das homöopathische Arzneimittel: Rumex wirkt auf die Schleimhäute der Atemwege, aber auch gegen morgendliche Durchfälle und hustenartige Beschwerden, die durch Einatmen kleinster Mengen kalter Luft provoziert werden.
Die Bedeutung von Rumex crispus in der Phytotherapie:
Aufgüsse und Abkochungen der Droge werden traditionell als Abführmittel bei Darmträgheit, Leberproblemen und Arthritis eingenommen. Äußerlich wird die Pflanzenzubereitung beispielsweise auf Furunkel aufgetragen.
Terra Medica® und Rumex crispus:
Rumex crispus lässt sich gut kultivieren. Einzig der gesellige Ampferblattkäfer delektiert sich in vielen Jahren an unseren Pflanzen, was man dann schon von weitem an den durchlöcherten Blättern erkennen kann. Da wir aber darauf achten, im näheren Umfeld keine weiteren Knöterich- oder Gänsefußarten zu kultivieren (= weitere Wirtsarten, die eine Ausbreitung der metallisch glänzenden Käfer fördern würden) können wir einen gewissen Befall tolerieren. Wir ernten nämlich die frischen unterirdischen Teile (am Ende der Vegetationsperiode), deren Qualität durch die Anwesenheit der Käfer nicht beeinflusst wird.