Pflanzenlexikon

„Es grünt so grün wenn Spaniens Blüten blühen“ heißt es im bekannten Duett in My Fair Lady. Wirkliche Leidenschaft in Sachen Natur spürt man aber angesichts zig-tausender blühender Heilpflanzen in der badischen Rheinebene auf Terra Medica. Bleibt die Frage; „Was grünt denn da eigentlich so grün?“  Unser alphabetisch sortiertes Heilpflanzenlexikon gibt Auskunft:

 

Ailanthus altissima


© Foto: H. Zell

Ailanthus altissima – Götterbaum

Familie: Bittereschengewächse (wiss.: Simaroubaceae)

Volkstümliche Namen:

Chinesischer Götterbaum, drüsiger Götterbaum, Bitteresche

Schneller ist kaum einer: Pro Jahr schießt der Götterbaum bis zu drei Meter in die Höhe. In einem Alter von 20 Jahren verlangsamt sich der Höhenzuwachs jedoch merklich, so dass er maximal 30 Meter hoch werden kann. Er ist in Parkanlagen besonders beliebt, zumal seine prächtige Krone viel Schatten spendet und er bis zu 100 Jahre, in Einzelfällen auch weit darüber hinaus, alt werden kann. Auf den Molukken wird er „Ailanto“, also „Baum des Himmels" genannt. Daher sein Gattungsname Ailanthus. Glandulosa bedeutet drüsig.

So sieht er aus:

Der ursprünglich aus China stammende Baum hat eine glatte, hell längsgestreifte Borke und anfangs fein behaarte, gelb- oder rotbraune Zweige. Die unpaarig gefiederten Laubblätter sind mit unterseits drüsigen Zähnen versehen und werden bis zu einem Meter lang. In großen, reich verzweigten Rispen stehen von Juni bis Juli die Blüten mit ihren fünf gelblichweißen Kronblättern. Sie riechen leicht eigenartig nach Holunder. Aus ihnen entwickeln sich geflügelte und spiralig gedrehte Früchte mit rundlichen Samen.

Da wächst er:

Götterbaume sind äußerst anspruchslos. Sie vertragen Hitze und nährstoffarme Böden, sind kalk-, salz-. staub- und smogverträglich sowie krankheitsfrei; reagieren jedoch empfindlich auf Winterfröste. 

Seine Wirkstoffe:

Triterpene, Indolalkaloide, Gerbstoffe.

Sein Geheimnis:

In China werden die Blätter zur Fütterung der zu den Seidenspinnern zählenden Ailanthus- oder Götterbaumspinnern verwendet, die in Zuchten verwertbare Seide - Shantung-Seide - produzieren.

Die Bedeutung von Ailanthus glandulosa in der Homöopathie

Leitsymptome: Ailanthus kann Fieberschübe erzeugen und zielt in seiner Wirkung speziell auf die Haut und den Hals.

Hier hilft das homöopathische Arzneimittel: Wenn die Mandeln zerklüftet und mit Geschwüren bedeckt sind, bei Hautausschlägen mit dunklen Flecken, aber auch bei Blasen, die mit dunkler Flüssigkeit gefüllt sind, bei Scharlach.

So hilft er in der Pflanzenheilkunde: Bei Luftröhrenverschleimung und Infektionskrankheiten mit einem schleichenden, erschöpfenden Verlauf wie Scharlach oder Masern.

Die Bedeutung von Ailanthus glandulosa in der Phytotherapie

In der traditionell chinesischen Medizin werden Rindenextrakte unter anderem bei Durchfallerkrankungen und Ruhr eingesetzt. Außerdem wird der Droge eine Antitumorwirkung nachgesagt. Sie sollte nicht in der Eigenbehandlung eingesetzt werden.