Pflanzenlexikon
„Es grünt so grün wenn Spaniens Blüten blühen“ heißt es im bekannten Duett in My Fair Lady. Wirkliche Leidenschaft in Sachen Natur spürt man aber angesichts zig-tausender blühender Heilpflanzen in der badischen Rheinebene auf Terra Medica. Bleibt die Frage; „Was grünt denn da eigentlich so grün?“ Unser alphabetisch sortiertes Heilpflanzenlexikon gibt Auskunft:
Aesculus hippocastanum – Gewöhnliche Rosskastanie
Familie: Seifenbaumgewächse (wiss.: Sapindaceae)
Volkstümliche Namen:
Pferdekastanie, Gemeine Kastanie, Weiße Kastanie, Wilde Kastanie
Drei Kastanien in der Hosentasche sollen ja vor Krankheiten aller Art schützen. Bewiesen ist ihre Wirkung allerdings nur bei Venenschwäche. Den Gattungsnamen Aesculus übernahm Linné von antiken Schriftstellern, wobei diese allerdings eine Eichenart mit essbaren Früchten meinten. Der Artzusatz hippocastanum stammt aus dem Griechischen und bedeutet Pferdekastanie. Angeblich sollen Soldaten im Osmanischen Reich ihre Pferde bei Husten oder Wurmbefall früher mit den Samen gefüttert haben.
So sieht sie aus:
Der prachtvolle Baum wächst bis zu 30 Meter hoch, spendet mit seiner dichten Krone viel Schatten und blüht im Mai üppig. Die großen Laubblätter sind fünf- bis siebenzählig gefingert. Die Blüten sind weiß mit am Grund zuerst gelbem, später rotem Saftmal und sitzen in 30 Zentimeter langen Rispen. Die stacheligen Kapselfrüchte enthalten ein bis drei große Samen.
Da wächst sie:
In Nordgriechenland, Bulgarien, Kaukasus, Europa, in Deutschland auch als Straßen- und Zierbaum. Sie mag es schattig bis halbschattig aber auch sonnig. Sie verträgt frische bis feuchte, basen- sowie stickstofffreie Böden mit einem neutralen bis alkalische ph-Wert.
Ihre Wirkstoffe:
Aescin, ein Gemisch aus mehr als 30 Saponinen; Flavonoide, Gerbstoffe, Cumarine, ätherisches Öl.
Ihr Geheimnis:
Der Baum kann zwar bis zu 300 Jahre alt werden, doch er hat fiese Feinde: Die Larven der Miniermotte fressen sich durch die Kastanienblätter. Die Blätter fallen dadurch bereits im August ab.
Die Bedeutung von Aesculus hippocastanum in der Homöopathie:
Leitsymptome: Aesculus hippocastanum-Patienten leiden häufig an brennenden und trocken Schleimhäute, venösen Stauungen in den Beinen.
Hier hilft das homöopathische Arzneimittel: Das Mittel dichtet die Venenwände ab, lindert so Krampfadern oder geschwollene Beine, auch Hämorrhoiden
So hilft es in der Pflanzenheilkunde: Bei schweren Beinen, erweiterten Hautvenen (Krampfadern), Ödemen.
Die Bedeutung von Aesculus hippocastanum in der Phytotherapie:
Samenextrakte werden bei schweren Beinen, erweiterten Hautvenen (Krampfadern), Ödemen und Hämorrhoiden eingesetzt.