Pflanzenlexikon

„Es grünt so grün wenn Spaniens Blüten blühen“ heißt es im bekannten Duett in My Fair Lady. Wirkliche Leidenschaft in Sachen Natur spürt man aber angesichts zig-tausender blühender Heilpflanzen in der badischen Rheinebene auf Terra Medica. Bleibt die Frage; „Was grünt denn da eigentlich so grün?“  Unser alphabetisch sortiertes Heilpflanzenlexikon gibt Auskunft:

 

Wasserdost, Durchwachsener


© Foto: DHU

Eupatorium perfoliatum –  Durchwachsener Wasserdost

Familie:  Korbblütler (wiss.: Asteraceae)

Volkstümliche Namen:

Amerikanischer Wasserdost, Echter Wasserdost, Durchwachsenblättriger Wasserdost, Virginisches Wasserdostenkraut, Fieberkraut, Wechselfieberkraut, Indianerkraut

Weltweit gibt es rund 40 Wasserdost-Arten, das Diversitätszentrum liegt in Nordamerika, wo auch Eupatorium perfoliatum wächst (östliches N-Amerika). Bei uns ist lediglich Eupatorium cannabinum, der Gewöhnliche Wasserdost, heimisch.

Eupatorium perfoliatum zählte bei den Indianern und später auch bei den Siedlern zu den wichtigsten Heilpflanzen überhaupt. Heute werden drei Eupatorium-Arten offizinell genutzt (E. cannabinum, E. purpureum und E. perfoliatum), wobei dem Durchwachsenen Wasserdost wohl die größte Bedeutung zukommt.

Sein Artzusatz perfoliatum leitet sich aus der Anordnung der Blätter ab. Sie stehen einander direkt gegenüber und sind am Grunde verwachsen, der Stängel scheint durch sie hindurchzuwachsen: lat. per = durch und foliatus = blättrig.

So sieht er aus:

Die Pflanze besitzt einen runden, im oberen Teil reich verzweigten, behaarten Stängel. Sie wird etwa 100 - 150 Zentimeter hoch, die lanzettlichen Laubblätter sind oben rau. Seine weißen Blüten bilden einen schirmförmigen Blütenstand.  

Da wächst er:

Wasserdost bevorzugt feuchte Standorte, siedelt gern an Flussufern oder sogar in Sümpfen.

Seine Wirkstoffe:

Flavonoide wie Eupatorin, Rutosid oder Hyperosid, Bitterstoffe wie Eufoliatin, ätherische Öl und die Immunstimulatoren Polysaccharide.

Sein Geheimnis:

In der bildhaften Sprache der Algonquin-Indianer erhielt die Pflanze den Beinamen "Knochenheil". Die ersten europäischen Siedler nannten sie wegen ihres bevorzugten Standortes und der Blätterform „Wasserhanf“. 

Die Bedeutung von Eupatorium perfoliatum in der Homöopathie:

Leitsymptome: Eupatorium ist ein Mittel gegen grippale Infekte mit Knochen-schmerzen. Es hilft Patienten, die über ein starkes Zerschlagenheitsgefühl mit Gliederschmerzen klagen, sowie leidend und abgemagert wirken. Typisch sind die Heiserkeit und der Husten mit Schmerzhaftigkeit im Brustkorb sowie die Schmerzhaftigkeit der Augäpfel.

Hier hilft das homöopathische Arzneimittel: Das Mittel findet Anwendung bei Grippe oder grippeähnlichen Erkrankungen sowie fieberhaften Erkrankungen des Leber-Galle-Systems und Rheumatismus.

Die Bedeutung von Eupatorium perfoliatum in der Phytotherapie:

Die Droge wurde früher als Tonikum bei fieberhaften und rheumatischen Beschwerden eingesetzt. Heutzutage wird sie traditionell bei grippeartigen Erkältungskrankheiten, akuter Bronchitis und verstopften Atemwegen angewendet.

Terra Medica® und Eupatorium perfoliatum

Der Durchwachsene Wasserdost wächst auch auf den leichten Böden in Terra Medica®. Besonders gut entwickelt er sich in mäßig warmen und eher feuchten Jahren. Bei längeren heißen und trockenen Phasen ist eine Bewässerung unbedingt erforderlich.

Geerntet werden die oberirdischen Teile zu Beginn der Blütezeit, meist Anfang Juli. Wie gewohnt in bester Qualität, die auch bei größeren Mengen durch eine sorgsame Ernte mit der Sichel sichergestellt wird.