Pflanzenlexikon
„Es grünt so grün wenn Spaniens Blüten blühen“ heißt es im bekannten Duett in My Fair Lady. Wirkliche Leidenschaft in Sachen Natur spürt man aber angesichts zig-tausender blühender Heilpflanzen in der badischen Rheinebene auf Terra Medica. Bleibt die Frage; „Was grünt denn da eigentlich so grün?“ Unser alphabetisch sortiertes Heilpflanzenlexikon gibt Auskunft:
Valeriana officinalis – Echter Baldrian
Familie: Baldriangewächse (wiss.: Valerianaceae)
Volkstümliche Namen:
Arznei-Baldrian, Hexenkraut, Katzenkraut, Bullerjahn
Der deutsche Arzt Christoph Wilhelm Hufeland (1762 bis 1836) erkannte als Erster die schlaffördernde Wirkung des Baldrians: „Es ist eines der besten Nervenmittel“. Schon Jahrhunderte vor ihm schätzten Ärzte die Pflanze. Der Grieche Dioskurides (1. Jh. n. Chr.) empfahl sie z. B. als harntreibendes Mittel. Kein Wunder, dass sich ihr Gattungsname Valeriana vom lateinischen valere ableitet, gesund sein. Das Wort Baldrian ist seine Eindeutschung, der Artzusatz officinalis weist auf seine medizinische Verwendung hin.
So sieht er aus:
Die krautige Pflanze wird 0,3 bis 1,5 Meter hoch. An dem hohlen Stängel sitzen gefiederte, gegenständige Blätter. Von Mai bis August öffnen sich hellrosa, süßlich duftende Blüten in dichten Trugdolden.
Da wächst er:
In ganz Europa und den gemäßigten Zonen Asiens. Die Feuchtbodenpflanze stellt kaum Ansprüche an den Boden, wächst in sonnigen und halbschattigen Lagen.
Seine Wirkstoffe:
Ätherisches Öl mit Bornylacetat als Hauptinhaltsstoff, Sesquiterpensäuren wie die Valerensäure; Valepotriate mit Valtrat und Acevaltrat.
Sein Geheimnis:
Die Pflanze duftet so intensiv, dass nicht einmal Hexen, Dämonen oder der Satan persönlich sie dem Volksglauben nach nicht vertragen. Ein Baldrianzweig über der Haustür stoppt also die Kräfte des Bösen.
Die Bedeutung von Valeriana officinalis in der Homöopathie:
Leitsymptome: Typisch sind der ausgeprägte Stimmungswechsel und die Überempfindlichkeit sowie hysterische Beschwerden.
Hier hilft das homöopathische Arzneimittel: Valeriana hilft bei Schlafstörungen mit Unruhe, nervösen Störungen sowie Ischiasschmerz.
Die Bedeutung von Valeriana officinalis in der Phytotherapie:
Die wässrigen Auszüge der Droge wird als eines der wichtigsten pflanzlichen Beruhigungsmittel bei nervösbedingten Einschlafstörungen sowie Unruhezuständen eingesetzt.