Pflanzenlexikon

„Es grünt so grün wenn Spaniens Blüten blühen“ heißt es im bekannten Duett in My Fair Lady. Wirkliche Leidenschaft in Sachen Natur spürt man aber angesichts zig-tausender blühender Heilpflanzen in der badischen Rheinebene auf Terra Medica. Bleibt die Frage; „Was grünt denn da eigentlich so grün?“  Unser alphabetisch sortiertes Heilpflanzenlexikon gibt Auskunft:

 

Passiflora incarnata


© Foto: DHU

Passiflora incarnata –  Fleischfarbene Passionsblume

Familie:  Passionsblumengewächse (wiss.: Passifloracea)

Volkstümliche Namen:

Winterharte Passionsblume, Passionskraut, Leiden Christi, Muttergottes-Blume

Die tropische Pflanze symbolisiert das Leiden Christi (siehe auch „Ihr Geheimnis“). Das erklärt auch den Namen: „Passiflora“ = „Passionsblume“, „incarnata“ = „die Fleisch gewordene“.

So sieht sie aus:

Der Strauch bildet einen  bis fünf Meter langen Stängel aus. Seine wechselständigen Blätter sind lang und leicht gesägt, die Unterseite ist fein behaart. Die lang gestielten, rot oder violett gefärbten Blüten werden bis zu 8 Zentimeter groß. Entdeckt wurde die Kletterpflanze 1569 in Peru vom spanischen Arzt Monardes. Heute sind rund 530 Arten bekannt, von denen 50 bis 60 genießbare Früchte (Maracuja) bekannt. Ihre 250 süß-säuerlichen  und sehr aromatischen Kerne pro Frucht werden gern gelöffelt. 

Da wächst sie:

Die Pflanze breitet sich lianenartig in tropischen und subtropischen Wäldern aus. Sie bevorzugt sandige bis steinige, eher trockene Standorte, braucht viel Sonne.

Ihre Wirkstoffe:

Flavonoide, cyanogene Glykoside, ätherische Öle, Aminosäuren und Polysaccaride.

Ihr Geheimnis:

Der „Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzen“ an der Universität Würzburg wählte Passiflora incarnata wegen ihres Wirkungsprofils und der langen Nutzungsgeschichte zur Arzneipflanze des Jahres 2011.

Die Bedeutung von Passiflora incarnata  in der Homöopathie:

Leitsymptome: Schlaflosigkeit, die aus Erschöpfung, nervosität, geistiger oder körperlicher Überanstrengung resultiert, oder aus dem Alkohol- bzw. Opiatentzug.

Hier hilft das homöopathische Arzneimittel: Passioflora stärkt die Nerven und fördert die Nachtruhe. Es wird eingesetzt bei Ein- und Durchschlafstörungen, einer seelischen Dysbalance und Unruhezuständen.

Auch bei Ein- und Durchschlafstörungen im Kindesalter ist Passiflora hilfreich.

Die Bedeutung von Passiflora incarnata in der Homöopathie:

Bei nervöser oder ängstlicher Unruhe und Reizbarkeit, bei Schlafproblemen, Niedergeschlagenheit.