Pflanzenlexikon
„Es grünt so grün wenn Spaniens Blüten blühen“ heißt es im bekannten Duett in My Fair Lady. Wirkliche Leidenschaft in Sachen Natur spürt man aber angesichts zig-tausender blühender Heilpflanzen in der badischen Rheinebene auf Terra Medica. Bleibt die Frage; „Was grünt denn da eigentlich so grün?“ Unser alphabetisch sortiertes Heilpflanzenlexikon gibt Auskunft:
Filipendula ulmaria – Echtes Mädesüß
Familie: Rosengewächse (wiss.: Rosaceae)
Volkstümliche Namen:
Wiesengeißbart, Wiesenkönigin, Sumpf-Mädesüß
Mit süßen Mädchen hat diese Pflanze nicht das Geringste zu tun. Auch wenn der Name das zu suggerieren scheint. Tatsächlich gibt es zwei glaubhafte Theorien. Zum einen duften Wiesen, auf denen sie steht, nach dem Mähen besonders würzig. Eine andere geht auf die Metsüße zurück – die Blüten wurden früher zum Süßen und Aromatisieren von Wein und Met benutzt. Der Duft scheint jedenfalls zu gefallen: Die englische Königin Elizabeth I. (1533 bis 1603) ließ ihre Blüten gern in ihrem Schlafzimmer verstreuen. Der Gattungsname setzt sich aus den lateinischen Worten filum = faden und pendulus = hängen zusammen, der Artzusatz ulmaria bedeutet ulmenartig.
So sieht es aus:
Die Staude wird bis zu 1,50 Meter hoch. An ihrem kantigen Stängel sitzen viele stark geäderte Blätter, deren Unterseite fast kahl bis weißlich-flaumig behaart sind . Die gelblichweißen, kleinen Blüten duften von Juni bis August stark nach Honig und Mandeln und sitzen in Trugdolden.
Da wächst es:
In ganz Nordeuropa und Nord- und Mittelasien wächst es meist sehr gesellig im Röhricht und an Flussauen. Es verträgt kalkreichen Boden ebenso gut wie kalkarmen.
Seine Wirkstoffe:
Salicylaldehyd und Salicylsäuremethylester; Flavonoide wie Spiraeosid, Gerbstoffe vom Ellagitannin-Typ, Zitronensäure.
Sein Geheimnis:
Mädesüßblüten eignen sich vorzüglich zum Aromatisieren von Süß- und Fruchtspeisen.
Die Bedeutung von Filipendula ulmaria in der Homöopathie:
Leitsymptome: Typisch ist der Bezug zu Muskeln, Gelenken und Nerven sowie zu den Harnorganen. Patienten können krankhaft gewissenhaft sein.
Hier hilft das homöopathische Arzneimittel: Mädesüß verringert rheumatische Schmerzen und hilft bei Schleimhautentzündungen.
Die Bedeutung von Filipendula ulmaria in der Phytotherapie:
Die Pflanze wird zur unterstützenden Behandlung von fieberhaften Erkältungen eingesetzt. Traditionell findet es bei Rheumaschmerzen und als harntreibendes Mittel Anwendung.
Terra Medica® und Filipendula ulmaria:
Filipendula ulmaria wird in Terra Medica® im November in Aussaatschalen ausgesät und ins Freie gestellt, da es ein Frostkeimer ist (die Samen benötigen Temperaturen unter 0°C zum Keimen). Im März pikieren wir die Keimlinge in Multiplattformen. Nach weiteren 5-6 Wochen haben sie sich ausreichend entwickelt und können ins Freiland ausgepflanzt werden. Bis zur „Wurzelernte" dauert es dann allerdings noch etwas. Die Jungpflanzen benötigen ganze 2-3 Jahre, bis sie sich etabliert haben und zu großen Pflanzen herangewachsen sind. Bei der Wurzelernte werden zusätzlich Pflanzen durch Wurzelteilung vermehrt. Damit kann man dann die lange Kulturzeit etwas verkürzen.