Echinacea - Sonnenhut
Der in Nordamerika heimische Sonnenhut gehört zu den wichtigsten Heilpflanzen der Erde. Echinacea leitet sich vom griechischen „echinos“ für Igel ab und bezieht sich auf das charakteristische, stachelige Aussehen der Blütenköpfe. Der „igelähnliche“ Eindruck entsteht durch die steifen, meist braunorangenen Spreublätter, die auf einem hochgewölbten, kegelförmigen Blütenboden sitzen und die Röhrenblüten deutlich überragen.
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Drei von den neun in Nordamerika beheimateten Echinacea werden in der Homöopathie verwendet: Echinacea purpurea, der Rote Sonnenhut, Echinacea angustifolia, der Schmalblättrige Sonnenhut, und Echinacea pallida, der Blasse Sonnenhut. Andere Volksnamen sind Kegelblume, Igelblume, Stachelkopf, Igelkopf und Purpursonnenhut für Echinacea purpurea. Der Sonnenhut wird in Europa und den USA nicht nur als Arznei-, sondern auch als Zierpflanze angebaut. Die Vermehrung erfolgt durch die Aussaat im Frühjahr. Die Pflanzen gedeihen am besten in leicht humosem, sandigem Boden in sonnigen Lagen.
Für die Verwendung in der Homöopathie werden zur Blütezeit von Echinacea angustifolia und Echinacea pallida die frischen ganzen Pflanzen und von Echinacea purpurea die frischen oberirdischen Teile geerntet. Die schönen weißen, rosafarbenen oder lila Blüten sind im Aufbau mit denen des Gänseblümchens vergleichbar, denn beide Pflanzen, Echinacea und das Gänseblümchen, gehören zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Roter Sonnenhut blüht frühestens ab Juli, eher im August bis in den September hinein und wird gern von Bienen und Hummeln besucht. Im ersten Anbaujahr ist der Sonnenhut noch recht zaghaft, doch schon im zweiten Jahr schießt er kräftig aus dem Boden und bildet viele Blüten.
Der Sonnenhut wurde bereits von den Indianern gegen Husten und Atemwegsbeschwerden sowie bei Verletzungen geschätzt. Die Komantschen rührten Sonnenhut zu einem Brei und verwendeten ihn vorzugsweise bei Zahnweh und Halsschmerzen, die Sioux gegen Tollwut, Schlangenbiss und zur Desinfektion.
Die Indianer nutzten damals vorwiegend die frischen Pflanzen der Echinacea angustifolia. Einwanderer, die die heilende Wirkung der Pflanzen beobachteten, machten bald ebenfalls von ihr Gebrauch. Dr. Willmar Schwabe monographierte in seinem Homöopathischen Arzneibuch von 1924 erstmalig Echinacea (als E. angustifolia) in einer europäischen Pharmakopöe und trug so maßgeblich zur Etablierung der Pflanze als Heilmittel bei. In den zwanziger Jahren waren Interesse und Nachfrage in Europa so groß, dass das Saatgut aus Amerika importiert wurde, um hier angebaut und erforscht zu werden. Infolge einer Verwechslung gelangte allerdings der Samen des Purpursonnenhuts nach Europa. Dadurch gibt es bei uns die meisten Erfahrungen mit der Echinacea purpurea. Zwischen 1895 und 1930 bewiesen amerikanische Wissenschaftler die Wirkung von Echinacea angustifolia bei einem großen Spektrum von Beschwerden. In Deutschland konnte in Versuchen in den vergangenen 50 Jahren der Wert von Echinacea als Heilmittel nachgewiesen werden. Die Inhaltsstoffe des Roten Sonnenhutes wirken antibakteriell und stärken die körpereigenen Abwehrkräfte.
Die Pflanze enthält den Wirkstoff Echinacin, ätherische Öle, Bitterstoffe, Harze und Echicanosid. Die meisten Wirkstoffe befinden sich im Kraut und in der Wurzel.