Pflanzenlexikon

„Es grünt so grün wenn Spaniens Blüten blühen“ heißt es im bekannten Duett in My Fair Lady. Wirkliche Leidenschaft in Sachen Natur spürt man aber angesichts zig-tausender blühender Heilpflanzen in der badischen Rheinebene auf Terra Medica. Bleibt die Frage; „Was grünt denn da eigentlich so grün?“  Unser alphabetisch sortiertes Heilpflanzenlexikon gibt Auskunft:

 

Sadebaum


© Foto: DHU

Juniperus sabina – Sadebaum

Familie: Zypressengewächse (wiss.: Cupressaceae)

Volkstümliche Namen:

Giftwacholder, Sebenstrauch, Stinkwacholder

Die Pflanze war bereits dem römischen Gelehrten Plinius dem Älteren (23 bis 79 n. Chr.) bekannt, auch Äbtissin Hildegard von Bingen (1098 bis 1179) wusste um ihre Heilkraft. Der Gattungsname Juniperus stammt vielleicht vom keltische Wort „jenepru“ für dornig, rau ab. Der Artname „sabina“ bezieht sich darauf, dass er im Land der Sabiner im italienischen Apennin als Heilmittel eingesetzt wurde.

So sieht er aus:

Der dunkelgrüne Strauch kann 2 bis 3 Meter hoch werden. Manchmal aber nimmt er Baumformate an und schießt bis zu 12 Meter in die Höhe. Die jungen Blätter sind nadelartig, später schuppenförmig. Sie riechen beim Zerreiben sehr unangenehm. Von April bis Mai bringt die Pflanze unscheinbare, weißlich Blüten hervor.

Da wächst er:

In den Gebirgen Südeuropas, in Deutschland häufig auf Friedhöfen oder Parks. Er braucht viel Licht, liebt basenreiche Böden.

Seine Wirkstoffe:

Ätherisches Öl mit Sabinen, Sabinylacetat, Thujon, Myrcen; Podophyllotoxine, weitere Lignane.

Sein Geheimnis:

Stand in einem Dorf früher ein Sadebaum, war dies ein sicheres Zeichen für eine Engelmacherin. Denn er wurde bis in die Neuzeit für Abtreibungen eingesetzt. „Die alten Hexen und Wettermacherin üben damit vil zauberey“, warnte schon der italienische Arzt und Botaniker Pietro Andrea Mattioli (1501 bis 1577).

Die Bedeutung von Juniperus sabina in der Homöopathie:

Leitsymptome: Wirkt besonders auf den Uterus. Die Menstruationsblutung ist reichlich und hellrot. Es können Kreuzschmerzen auftreten, die bis zum Schambein ausstrahlen.

Hier hilft das homöopathische Arzneimittel: Sabina wird bei Gebärmutterblutungen, Entzündungen der Harn- und Geschlechtsorgane sowie Rheumatismus, Gicht und Warzen eingesetzt.

Die Bedeutung von Juniperus sabina in der Phytotherapie:

In der Phytotherapie findet die Pflanze wegen ihrer Giftigkeit keine Anwendung mehr.