Pflanzenlexikon

„Es grünt so grün wenn Spaniens Blüten blühen“ heißt es im bekannten Duett in My Fair Lady. Wirkliche Leidenschaft in Sachen Natur spürt man aber angesichts zig-tausender blühender Heilpflanzen in der badischen Rheinebene auf Terra Medica. Bleibt die Frage; „Was grünt denn da eigentlich so grün?“  Unser alphabetisch sortiertes Heilpflanzenlexikon gibt Auskunft:

 

Jasminwurzel


© Foto: H. Zell

Gelsemium sempervirens –  Gelbe Jasminwurzel

Familie: Strauchenziangewächse (wiss.: Gelsemiaceae)

Volkstümliche Namen: 

Gelber Jasmin, Giftjasmin, Wilder Jasmin, Dufttrichter, Carolina-Jasmin, Falscher Jasmin

Eigentlich ist die gelbe Jasminwurzel kein echter Jasmin. Denn botanisch ist sie mit dieser Pflanzengattung nicht mal entfernt verwandt. Warum sie dennoch diesen Namen trägt? Es liegt an ihrem zarten Duft: „Iásminon“ hieß im alten Griechenland ein wohlriechendes Öl aus Persien. Die Artzusatz sempervirens stammt vom lateinischen und bedeutet immergrün.

So sieht sie aus:

Der windende, immergrüne Schlingstrauch wächst mit seinem dünnen Stamm bis zu fünf Meter hoch. Die glänzenden Blätter sind lanzettlich bis rundlich-lanzettlich und stehen wechselständig. Die vier bis fünf Zentimeter langen, wohlriechenden Blüten sind leuchtend gelb. Blütezeit ist von April bis Juni. 

Da wächst sie:

Ihre Heimat sind die südlichen Staaten des atlantischen Nordamerikas, Mexiko und Guatemala. Dort lebt sie an Bäumen, Hecken und Mauern. Bei uns sollte sie wegen ihrer Frostempfindlichkeit bei ca. 5-10 °C an einem hellen Standort überwintern.

Ihre Wirkstoffe:

Alkaloide wie Gelsemin, Sempervirin und Gelsemicin, Hydroxycumarine, ätherisches Öl, Iridoidglykoside, Phenole, Stärke.

Ihr Geheimnis:

Die Othomi-Indianer stellten aus ihren Wurzeln den Gifttrank „Bebo-sito“ (= gläserner Sarg) her, welcher die Opfer bei vollem Bewusstsein lähmte.

Die Bedeutung von Gelsemium sempervirens in der Homöopathie:

Leitsymptome: Typisch für Gelsemium-Patienten ist das Gefühl gelähmt zu sein, am ganzen Leib zu zittern. Sie fühlen sich benommen, schläfrig und schwach.

Hier hilft das homöopathische Arzneimittel: Gelsemium ist ein probates Mittel bei Grippe, scharfem Schnupfen, Kopfschmerzen und Heiserkeit, Nervenschmerzen, Kreislaufproblemen.

Bedeutung von Gelsemium sempervirens in der Phytotherapie:

Aufgrund der hohen Giftigkeit spielt die Droge in der Phytotherapie keine Rolle.