Pflanzenlexikon

„Es grünt so grün wenn Spaniens Blüten blühen“ heißt es im bekannten Duett in My Fair Lady. Wirkliche Leidenschaft in Sachen Natur spürt man aber angesichts zig-tausender blühender Heilpflanzen in der badischen Rheinebene auf Terra Medica. Bleibt die Frage; „Was grünt denn da eigentlich so grün?“  Unser alphabetisch sortiertes Heilpflanzenlexikon gibt Auskunft:

 

Hafer


© Foto: H. Zell

Avena sativa –  Hafer

Familie:  Süßgräser (wiss.: Poaceae)

Volkstümliche Namen:

Habern, Hauwe, Biwen, Helber

Was der Name eigentlich bedeutet, ist noch umstritten. Sicher ist aber, dass das Wort „Avena“ aus dem Sanskrit stammt. Entweder von „avi“ = Schaf, also Schafgras. Oder von „Avasa“ = Nahrung. Das deutsche Wort Hafer deutet darauf hin, dass die Pflanze früher als Futter für Ziegenböcke diente. Der Beiname „sativa“ bedeutet „angepflanzt“ und steht für Pflanzenarten, die schon früh in der Menschheitsgeschichte kultiviert wurden.

So sieht er aus:

Der Hafer ist ein einjähriges, in Büscheln oder mit einzelnen Halmen wachsendes Gras. Die hohlen, kahlen Halme werden 20 bis 150 Zentimeter hoch und sind unverzweigt. Die etwa 15 bis 30 Zentimeter langen, lockeren Rispen tragen meist zwei-, seltener dreiblütige Ährchen. Die Blüten sind zwittrig. Die Deckspelze der oberen oder beider Blüten ist unbegrannt, die Ährchen hängen nach der Fruchtreife herab. Daran lässt sich Hafer leicht von Roggen, Weizen oder Gerste unterscheiden.

Da wächst er:

Das Gras verlangt guten Boden und kommt zuweilen auf Schutt und an Wegen verwildert vor.

Seine Wirkstoffe:

Stärke, Polysaccharide, Eiweißstoffe, Eisen, Mangan, Zink, Flavonoide, Triterpensaponine.

Sein Geheimnis:

Hinter dem Spruch „Dich hat wohl der Hafer gestochen?“ steckt eine praktische Erkenntnis. Hafer war immer ein beliebtes Pferdefutter. Da er ein guter Energielieferant ist, wird ein Pferd, das zu viel Hafer frisst, bewegungsfreudig und übermütig, jagt danach oft wie kopflos umher. Genauso wie Menschen, die mit ihrer Unruhe andere nervös machen. 

Die Bedeutung von Avena sativa in der Homöopathie

Leitsymptome: Oft leiden Patienten unter Konzentrationsstörungen und brennenden Kopfschmerzen. Diese breiten sich vom Scheitel über den ganzen Schädel aus.

Hier hilft das homöopathische Arzneimittel: Avena kann gut bei Schlafstörungen, Nervosität und allgemeiner Schwäche eingesetzt werden. Auch als Mittel nach einer erschöpfenden Krankheit.

So hilft er in der Pflanzenheilkunde: Hafer wird bei nervöser Erschöpfung, Schlaflosigkeit und als Durchspülungstherapie bei Stein- und Nierenleiden eingesetzt.

Die Bedeutung von Avena sativa in der  Phytotherapie

Haferstroh: entzündliche Hauterkrankungen, Juckreiz, Neurodermitis

Haferkraut, Haferfrüchte: In der Volksmedizin bei nervöser Erschöpfung, Schlaflosigkeit, Rheuma, Gicht, Blasenschwäche, Hauterkrankungen.