Pflanzenlexikon

„Es grünt so grün wenn Spaniens Blüten blühen“ heißt es im bekannten Duett in My Fair Lady. Wirkliche Leidenschaft in Sachen Natur spürt man aber angesichts zig-tausender blühender Heilpflanzen in der badischen Rheinebene auf Terra Medica. Bleibt die Frage; „Was grünt denn da eigentlich so grün?“  Unser alphabetisch sortiertes Heilpflanzenlexikon gibt Auskunft:

 

Achillea millefolium


© Foto: DHU

Achillea millefolium – Wiesen-Schafgarbe

Familie: Korbblütler (wiss.: Asteraceae)

Volkstümliche Namen:

Schafzunge, Heil-aller-Schäden, Gemeine Schafgarbe

Als Heilpflanze ist sie nicht ganz so berühmt wie die Kamille, obwohl ihre Inhaltsstoffe fast gleich sind. Doch die Schafgarbe hat ein Handicap: Sie duftet nicht so gut wie ihre große Schwester. Den wissenschaftliche Namen hat sie nach einer griechischen Sage erhalten. Beim Kampf soll ein Pfeil die Ferse des Achilles an der Sehne durchbohrt haben. Diese Verletzung heilte der Held mit Schafgarbe. Der Artzusatz millefolium heißt tausendblättrig und bezieht sich auf die feinen Abschnitte der stark zerteilten Blätter. Schafgarbe heißt sie, weil Hirten sie kranken Schafen als Arznei zum Fressen geben, garbe stammt vom althochdeutschen garvan = heilen.

So sieht sie aus:

Die Pflanze wird bis zu 100 Zentimeter hoch. Der behaarte Blütentrieb ist kerzengerade, trägt längliche, graugrüne, mehrfach gefiederte Blätter. Die Blüten stehen von Anfang Juni bis in den November in dichten, weißen oder rosa-farbenen Doldenrispen.

Da wächst sie:

Die anspruchslose Wiesenpflanze schätzt frische bis mäßig trockene, nährstoffreiche Böden.?

Ihre Wirkstoffe:

Ätherisches Öl mit über 100 Verbindungen wie Cineol, Sabinen, Campher, Linalool, auch Sesquiterpene wie Caryophyllen, Germacren und Bisabolol; Chamazulen, Flavonoide Cumarine, Polyine, Betaine, Phenolcarbonsäuren.

Ihr Geheimnis:

Die Pflanze wird zu Mariä Himmelfahrt am 15. August in der Kirche gesegnet und soll Glück und Gesundheit bringen.

Die Bedeutung von Achillea millefolium in der Homöopathie:

Leitsymptome: Das Mittel weist eine große Wirkung auf Blut und Gefäße auf. Ein unschätzbares Heilmittel für verschiedene Blutungsarten aus allen Organen.

Hier hilft das homöopathische Arzneimittel: Millefolium wird erfolgreich bei hellroten Blutungen, Krampfaderleiden und Krampfschmerz eingesetzt. 

Die Bedeutung von Achillea millefolium in der Phytotherapie:

Als Teeaufguss oder Tinktur regt es den Appetit bei Appetitlosigkeit an und hilft bei dyspeptischen Beschwerden wie leichten krampfartigen Beschwerden im Magen-Darm-Bereich. Sitzbäder helfen bei krampf- und schmerzhaften Unterleibsbeschwerden von Frauen.  

Terra Medica® und Achillea millefolium

Die Aussaat der Schafgarbe erfolgt in den Gewächshäusern der Terra Medica® im Frühjahr.

Da die Schafgarbe ein Lichtkeimer ist, werden die Samen bei der Aussaat lediglich leicht auf das Substrat gedrückt. Ca. acht Wochen  nach der Keimung können die abgehärteten Jungpflanzen direkt ausgepflanzt werden. Der Boden sollte durchlässig, nährstoffreich und besser trocken wie zu nass sein. Die Schafgarbe verträgt sich bei uns im Anbau vom Standort her sehr gut mit Salbei. Geerntet wird das „blühende Kraut“ von den Pflanzen im zweiten Vegetationsjahr.