Eschscholzia californica - Kalifornischer Mohn
Der Kalifornische Mohn (Eschscholzia californica) ist eine blühende Mohnpflanze aus Kalifornien, die dort auf riesigen Flächen wild wächst und seit 1903 als Staatsblume Kaliforniens gilt. Ihren wissenschaftlichen Namen Eschscholzia verdankt sie dem deutschen Dichter und Entdecker Adelbert von Chamisso.
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Während einer Weltumsegelung (1815-1818) dokumentierte er u. a. in Kalifornien unbekannte Pflanzen und Tiere. Adelbert von Chamisso nannte die Gattung des Kalifornischen Mohns nach seinem Freund und Kollegen Johann Friedrich von Eschscholtz - einem deutsch-baltischen Mediziner, der als Schiffsarzt und Naturforscher an der Expedition teilnahm. Eschschoizia wird auch Goldmohn, Kalifornischer Mohn oder Schlafmützchen genannt. Letzteres rührt daher, dass die beiden Kelchblätter zunächst die Blüte vollkommen umschließen, sodass der optische Eindruck einer altertümlichen Schlafmütze entsteht. Die Blüten sind nur bei Sonnenschein geöffnet. Jede Nacht und bei trübem Wetter oder bei Regen schließen sie sich.
Die Bestäubung der Blüten erfolgt durch Insekten. Mit ihren orange-gelben (selten roten oder weißen Blüten) wird sie bis zu 60 Zentimeter groß. Sie gilt als "Überlebenskünstler" bei Dürre, denn das Saatgut kann jahrelang in trockenen Böden überdauern. Bei geeigneter Witterung keimen und blühen die Pflanzen rasch und überziehen dann das Land mit einem goldenen Blütenmeer.
Dass Eschscholzia auch außerhalb seiner ursprünglichen Heimat wächst, ist u. a. dem Ende des Kalifornischen Goldrausches zu verdanken. Damals verließen viele ehemalige Goldsucher mit den vor San Francisco liegenden Schiffen das Land, um ihr Glück in Chile, Neuseeland und Australien zu suchen. Dabei nahmen diese Schiffe Ballast auf, der aus dem Sand der Kuppen von San Francisco bestand. Mit ihnen kam der Kalifornische Mohn in diese Länder.
Als Heilpflanze wird er schon seit Tausenden von Jahren eingesetzt. Die amerikanischen Ureinwohner nutzten bereits die Blätter für medizinische und spirituelle Zwecke. Insbesondere der farblose Milchsaft wurde von ihnen als Schlaf- und Beruhigungsmittel sowie als Mittel gegen Zahnschmerzen verwendet. Die abgekochten Blüten sollen sie sich als Mittel gegen Läuse in die Haare gerieben haben.
Die Inhaltsstoffe werden heute vorwiegend in der Pflanzenheilkunde und in der Homöopathie eingesetzt, dabei verwendet man die zur Blütezeit gesammelten oberirdischen Teile.